Am Donnerstagmorgen ging ich ganz
entspannt von Jervis (Red Luas) zu St. Stephens Grenn (Green Luas) um meine
Bahn zur Arbeit zu nehmen. Nichts ahnend schlenderte ich (mit schnellem
Schritt) der Haltestelle entgegen, als ich auch schon ungewöhnliche Aktivitäten
bemerkte. Zum Einen war nur eine einzige Luas (sowas wie eine Tram) am
Endbahnhof zu sehen (normalerweise sind es zwei, auch wenn eine gerade am
Wegfahren oder ankommen ist) und zum Anderen wollten die Anzeigetafeln keine Informationen
preisgeben. Als ich dann auch schon von weitem eine Nachricht über Lautsprecher
vernahm, war klar, dass es zu Verzögerungen kommen wird.
Glücklicherweise sah ich bereits
von weitem einige Kollegen, mit denen ich zwar noch nicht wirklich persönlich
gesprochen hatte, die mich aber von sehen her kennen sollten und zu denen ich
mich schnell gesellte. Der Mensch ist ein Rudeltier und auch ich bin keine
Ausnahme (zumal ich absolut null Peilung hatte, wie ich zur Arbeit kommen
soll). Die Lösung war schnell gefunden: wir nehmen den Bus! Der fährt zwar
nicht durch, aber zumindest an eine andere Luas-Haltestelle, von wo aus man
weiterfahren könne. Gesagt, getan. Unterwegs haben wir noch weitere Keywords-Kollegen
aufgegabelt und dann zusammen den Bus genommen. War auch gar nicht so schlimm.
Zwischendrin rief eine nette Kollegin auf Arbeit an, damit sich da keiner Sorgen
machen würde. Da es aber höchstwahrscheinlich einen Großteil der Kollegen
betraf, war uns von vornherein klar, dass sie es früher oder später mitbekommen
würden.
Nachdem uns der Bus im Dundrum
(Luas Stop) abgesetzt hatte, kam auch rasch eine Bahn angefahren. Wir also schnell
rein und gehofft, dass man nicht allzu spät ankommt (zwischen 9:30 Uhr und 10:00
Uhr sollte man da sein). Leider fuhr diese Bahn nur bis Sandyford (eine Station
BEVOR wir aussteigen sollten), aber auch dort war ein rascher Wechsel des Zuges
möglich. Wie erwartet war dieser dann vollgestopft mit Kollegen, die alle aus
dem Stadtzentrum kamen. Fazit der ganzen Aktion: ich war um 10:30 Uhr auf
Arbeit. Ach ja: Grund war übrigens ein LKW, der beim Vorbeifahren an einem
parkenden Auto glatt mal die Luas gerammt hat (kein Kommentar).
Nun, man kann argumentieren, dass
es ein Einzelfall sei, aber weit gefehlt. Freitag kurz vor Feierabend – alle freuen
sich auf das Wochenende oder ein nettes Zusammensein mit Kollegen im üblichen
Pub – erreichte uns eine Mail, die besagte, dass es wohl technische
Schwierigkeiten mit der Luas gebe und diese deswegen nur im Stadtzentrum fahren
würde. Klasse!
Aber auch dieses Problem wurde
relativ fix behoben und es konnte weitergehen (für mich wie üblich in die Barge
um noch mit Kollegen das Wochenende einzuläuten). Feierabend also doch nicht im
Eimer.
Es gibt aber auch durchaus
lustige Zwischenfälle. So musste am Mittwoch unsere Luas auf einen Autofahrer
warten, der seine Karre netterweise direkt auf den Schienen abgestellt hat (und
das vor einem Sexshop). Ich weiß ja nicht, was er / sie noch so lange gemacht
hat, aber es dauerte um die fünf Minuten, bis wir weiterfahren konnten.
Wie man sieht haben die
öffentlichen Verkehrsmittel hier in Dublin genauso viel Charme wie die in
Berlin.
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