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Wer wollte nicht schon immer mit Möven im Blog begrüßt werden? |
Das
Wochenende ist vorüber, also muss ich mich auch langsam mal wieder
daran machen hier ein bisschen Inhalt in den Blog zu bekommen. Also
dann:
Unter der
Woche ist erfahrungsgemäß nicht viel passiert, deswegen erspare ich
mir ausnahmsweise einmal lange Ausführungen über getane Arbeit und
ähnliches. Beginnen wir also am Wochenende, der Samstag. Ungewohnt
früh fing dieser an. Da meine Arbeit mich erst um 10 Uhr sehen
möchte, kann ich unter der Woche bis halb neun schlafen. Mindestens.
Diesmal
sollte der Tag aber um zwanzig nach sieben beginnen. Das erste mal zu
solch Nachtschlafender Zeit seit Wochen!!! (Kleine Anmerkung am
Rande: Die Menschen in Deutschland sind eine Stunde früher dran als
die Iren). Nundenn, kein Problem. Meine Taschen waren bereits zu
großen Teilen gepackt, ein bisschen Nahrung wurde zusammen gepackt
und schon ging es los: Zu fünft bestiegen wir den Bus, der uns nach
Limerick fahren sollte. Da der größte Teil des Weges aus der
irischen Version von Autobahnen bestand gab es nicht viel zu sehen,
grün hier und da, aber größtenteils Bäume um die Fahrbahn herum.
Vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich einen Teil der Fahrt
(wie meine Mitfahrer übrigens auch) gedöst habe.
Die Fahrt
endete mittig in Limerick, das Hotel, dass Anne-Marie gebucht hatte
war etwas über drei Kilometer Fußweg zu erreichen. Nach dem
Einchecken sind wir wieder zurück in die kleine Stadt gestiefelt um
uns dort noch ein wenig umzusehen. Auf dem Milk-Market, der gerade
dabei war die Stände abzubauen haben wir uns schließlich getrennt,
da jeder seine eigene Idee des Nachmittagsprogrammes hatte. So
passierte es, dass ich mit Christopher ein bisschen von hier nach
dort zog, ein wenig rumsaß und redete.
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Eben erwähnte Cathedral. Man hat sie schon von weitem gesehen. |
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Ich hab ja mit Religion nichts am Hut. Aber von Innen kann sie sehr schön sein. |
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Und Skulpturen.... Die sind auch genial |
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Den Ausblick haben wir eine Weile lang genossen |
Am nächsten
morgen sind wir wieder vom Hotel in die Stadt losgezogen, da uns dort
der nächste Bus weiter bringen sollte: Diesmal von Limerick zu den
Cliffs of Moher. Während der Fahrt wurde beschlossen eine Station
mehr zu fahren und von dem Örtchen (mehr ist es tatsächlich nicht)
Doolin zu den Klippen zu wandern. Einen ausgeschilderten Weg gibt es.
In etwas über drei Stunden haben wir 8 Kilometer in die Länge und
ca 300m in die Höhe zurück gelegt. Der Weg selbst war schön. Immer
direkt am Meer und den Klippen entlang (kleine Ausnahmen
ausgenommen), über grüne Wiesen, vorbei an Pferde- und Kuhwiesen,
über unzählige kleine Bäche, die in das Meer flossen.
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Die Beschreibung unseres Weges |
Die ganze
Landschaft dort in der Gegend ist unglaublich malerisch. Ich bin kaum
in der Lage gewesen das durch Fotos einzufangen und hoffe einfach,
dass mein Kopf mich nicht verlassen wird, was die Erinnerungen
angeht.
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Es begann.. |
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...sehr harmlos... |
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....wurde immer klippiger.... |
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...und höher |
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....doch es war schön. |
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"Schon komisch, diese Steine, die einfach irgendwo im Weg liegen und eine Treppe bilden. So ein Zufall" |
Wo wir
gerade beim Thema sind: Mein Kopf. Ich. Höhenangst. Klippen. Ich
kann wahrscheinlich viel sagen, aber am meisten trifft wohl ein Wort
zu: Panik.
Obwohl die
Landschaft, die Aussicht, das Wetter, einfach alles wirklich sehr
schön war gab es einfach Punkte, an denen mein Kopf ausgeschaltet
hat und nur noch auf Angst gefahren ist. Ab bestimmten Punkten habe
ich versucht so weit es geht vom Rand der Klippen fern zu bleiben und
mich an den Zaun neben mir zu kuscheln. Es ging einfach nicht.
Wahrscheinlich war es gut dass wir von unten nach oben gelaufen sind,
weil ich es von oben nach unten einfach nicht hinbekommen hätte.
Ging nicht. Irgendwo recht zu Ende gab es einen Punkt an dem ich
einfach weiter musste, weiter nach oben und weg vom aufstieg und der
(wirklich echt) schönen Aussicht. Oben habe ich mich erst einmal
hingesetzt und konnte die nächste viertel Stunde gar nichts mehr tun
während ich mit mir selbst gekämpft habe. Am liebsten wäre ich
über den Zaun gesprungen und weggerannt. Da ist es auch nicht
hilfreich um sich herum zig Personen zu sehen, die an den Abgründen
herum tanzen. Gruselig.
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Ich mein, ich weiß ja, dass es gut aussieht |
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Wirklich! Es sieht super aus. |
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Meine persönliche Panikaussicht |
Aber ich
habs geschafft. Ich war froh, als der Weg breiter wurde und man
weiter vom Abgrund weg kam. Aber ich habe es durchgezogen, und da bin
ich schon ein bisschen stolz auf mich.
Bald ging es
dann mit dem nächsten Bus weiter von den Klippen nach Galway, die
für mich gefühlt längste Fahrt bisher. Allerdings verständlich,
wenn man sich anschaut, wie die Wege dort gehen.
In Galway
haben wir dann in einem kleinen Hostel eingecheckt, und sind noch
einmal losgezogen um etwas zu Essen. Da ich von der Wanderung noch
total fertig war (und mein Zittern auch noch nicht komplett weg war),
habe ich für mich beschlossen in dieser Nacht nicht mehr viel zu
unternehmen, sondern nur unter die Dusche zu hüpfen und dann
schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen gab es kostenloses Frühstück
im Hostel, danach wurden die Sachen wieder zusammen gepackt und
ausgecheckt. Die Nacht war gefühlt viel zu kurz, immer wieder bin
ich wach gewesen (Kissen zu klein, Licht an, Zimmernachberin kommt
rein, irgendjemand musste auf der Straße Radau machen.....), dem
entsprechend fühlte sich mein Kopf an, als hätte ich die Nacht
durchgesoffen. Versprochen: Habe ich nicht!
Gemeinsam
sind wir bis zum Meer gelaufen und dort einen Park entlang. Christoph
und ich wurden von einem Hund aufgehalten, der unbedingt mit uns Ball
spielen wollte, und als er schließlich von selbst davon lief um noch
eine Runde im Meer zu baden und zurück zu seinem Herrchen zu
flitzen, waren die Anderen drei schon weit vor uns. Kein Problem,
denn die gepeinigten Füße wollten eh nicht weit laufen. Also
setzten wir uns auf eine Parkbank, betrachteten das Meer und
quatschen einmal mehr über dies (Katzen) und das (andere Haustiere)
und jenes (andere Themen). Als wir uns langsam auf den Weg zur
Busstation machten, wurden wir von einem Flüsschen und der „grüne[n]
Kuppel da“ abgelenkt und spazierten am Wasser entlang zur Galway
Cathedral. Gerne hätte ich sie mir auch von Innen angesehen, aber zu
der Zeit, als wir angekommen waren fand gerade eine Messe statt, und
davor rumsitzen und warten bis diese vorbei war wollten wir nicht.
Also sind wir langsam wieder in Richtung Altstadt geschlendert, durch
dicke Touristenmassen hindurch in Richtung des Busbahnhofes, den wir
auf den ersten Blick gar nicht als solchen erkannt hatten.
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Der kleine Weißschwarze wars!! |
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Boote an "Land" |
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Hier würde ich fast gerne wohnen. |
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Aber ich glaube auf Dauer ist es ganz schön laut :D |
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Die "Grüne Kuppel" konnte man vom Meer aus sehen. |
In den
nächsten Bus nach Dublin gesetzt, auf der Fahrt fröhlich vor sich
hin gedöst, und vom Bahnhof Heuston zurück zum Appartement
gelaufen.
Was ich von
diesem Wochenende mitgenommen habe: Limerick hat nette Ecken (wir
haben zwei oder drei gefunden), ist aber ansonsten den Besuch nicht
wirklich wert, die Cliffs sind wunderschön aber auch eklig hoch und
Galway gehört zu den schöneren Städten hier in Irland. Schöner
als Dublin ist es allemal.
Aber ab
jetzt heißt es: Endspurt. In vier Tagen geht der Flieger zurück
nach Berlin. Ich freu mich.
Bis dahin:
haltet die Ohren steif,
Sarah
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